Durch prädiktives Screening von Risikopatienten für Familiäre Hypercholesterinämie lassen sich Herzinfarkte im frühen Alter vermeiden. LABORWELT sprach mit der Leiterin der VRONI-Studie, Dr. Veronika Sanin vom Herzzentrum München darüber, wann und für wen ein genetisches Screening sinnvoll ist.
ANZEIGE
Schlagwortarchiv für: Familiäre Hypercholesterinämie
Die Bundesregierung hat den von Kassen- und Ärzteverbänden scharf attackierten Gesetzentwurf zum Gesundes-Herz-Gesetz von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) nach positiver Nutzenbewertung durch den Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) eines besonders scharf kritisierten Screenings auf eine Erbkrankheit gebilligt und einen Kabinettsentwurf vorgelegt.
Dass ein Screening auf familiäre Hypercholerinämie bereits im Kindesalter sinnvoll ist und Herzinfarkte verhindern kann, verriet Prof. Dr. Heribert Schunkert vom Herzzentrum in München der Redaktion von |transkript. Er liefert mit seinem Fachkommentar einen wichtigen Beitrag zum populistisch kritisierten Gesundes-Herz-Gesetz von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD).
Vertreter der Krankenkassen haben den Entwurf zum Gesundes-Herz-Gesetz anlässlich einer Fachanhörung im Bundesgesundheitministerium als missraten bezeichnet.
Die bayernweite „Vroni-Studie“ zur Erkennung der Familiären Hypercholesterinämie (FH) hat unter 16.000 untersuchten Kindern im Alter von 4 bis 14 Jahren 160 Familien mit der genetisch bedingten Erkrankung entdeckt. Die Studie soll nun auf Norddeutschland ausgedehnt werden. Therapien zur Senkung des LDL-Cholesterinspiegels wirken bei erkannter FH risikomindernd.
Heute hat der bayerische Gesundheitsminister gemeinsam mit der Deutschen Herzstiftung den ersten „Bayerischen Herzinfarkt-Bericht“ vorgestellt. Außerdem gibt es erste Zwischenergebnisse der Pilotstudie „Vroni“ zur genetischen Untersuchung und Früherkennung der Familiären Hypercholesterinämie. Fast 1% der getesteten Kinder zeigte einen genetischen Risikomarker, der das Erkrankungsrisiko um den Faktor 5 bis 20 erhöht.